604-64/18 Eremitage Kalvarienberg St. Radegund - Phase II

Festigung oder nachhaltige Weiterentwicklung der natürlichen Ressourcen und des kulturellen Erbes

Laufzeit: 07.12.2018-30.09.2019

st.radegund@netway.at

Am Kalvarienberg St. Radegund bei Graz

604-64/18 Eremitage Kalvarienberg St. Radegund - Phase IIHSL-604-2018-13

Der barocke Kalvarienberg von St. Radegund gilt aus zwei Gründen als einer der eindrucksvollsten "Heiligen Berge" Mitteleuropas. Steht man am Fuße des Berges, lässt sich beinahe die ganze Anlage mit einem Blick umfassen. Und kein anderer Kalvarienberg im alpenländischen Raum ist so reich an Kapellen und Figuren: 21 gemauerte Kapellen, rund 30 Nischen für Szenen und Figuren, sowie die Kreuzgruppe, die Kalvarienbergkirche, die Heilige Stiege und die Eremitage. Durch die jüngsten Forschungen wurde festegestellt, dass diese Kapelle nicht abgetragen, sondern durch Umbauarbeiten in die Eremitage integriert worden war. So wurde in einer mit Ziegeln abgemauerten 2,7m breiten Korbbogennische ein gut erhaltenes Fresko entdeckt, das den virtuellen Rahmen für ein in der Kalvarienbergkirche aufbewahrtes, barockes Ölgemälde die hl. Familie darstellend ("der hl. Wandel") vorgibt. Das besagte Gebäude in der Kalvarienbergstraße 4, allgemein bekannt als Kalvarienberghäusl, Gemeindhäusl, von uns auch als Eremitenhäusel oder Eremitage bezeichnet, steht auf dem Grundstück des im Eigentum der Gemeinde befindlichen Kalvarienberges und damit wie die gesamte Anlage unter Denkmalschutz. Es wurde bis in die 1980er Jahre bewohnt und diente danach noch kurz der neu gegründeten Musikschule als Unterrichtsstätte. Der bauliche Zustand hat sich in dieser Zeit sehr verschlechtert, da aufsteigende Feuchtigkeit Böden und Putze zerstört hat. In Phase I wurden die notwendigsten Sicherungsarbeiten durchgeführt, die das Gebäude vor dem endgültigen Verfall retten sollten und dies auch taten. In Phase II des Projektes wurde nun auf der rettenden Sanierung der Projektphase I aufgebaut und die Eremitage wieder an alter Schönheit zu erstrahlen gebracht. Es folgte die vollständige Sanierung im Innen- und Außenbereich, die Errichtung von Sanitäranlagen, die Schaffung einer besseren und vor allem sichereren Zugänglichkeit der Räumlichkeiten, die Sanierung der Fresken, Steinmetzarbeiten, die Elektroinstallationen inkl. Beleuchtung, die Sanierung der Fester und Türen sowie erste Schritte in der Einrichtung der Eremitage. Fenster und Türen wurden auch schon in Phase I thematisiert, wobei es hier nur um eine Notsanierung ging, um das Gebäude trocken zu halten. In Phase II ging es nun um die Generalsanierung der gesamten Anlage inkl. dieser Elemente. Da hinter der Sanierung viel Arbeit steckte, konnte dies durch sehr viel ehrenamtliche Arbeit geleistet werden, die sich in den eingereichten unbaren Eigenleistungen niederschlägt.