Laßnitzhöhe ist von der Grundstruktur her durch seine geografische Lage entlang eines relativ schmalen Bergrückens und abgesehen von seiner lokalen und regionalen Bedeutung her ein typisches Straßendorf. Den geografischen Gegebenheiten verdankt es der Ort, dass auch die Errichtung einer Umfahrung des Zentrums nicht möglich war, was sich heute abgesehen von der gestiegenen Verkehrsbelastung der Anrainer als eher positiv für die Ortsentwicklung erwiesen hat.
Problematisch für den Ort und dessen BewohnerInnen war und ist hauptsächlich, dass es dem Ortskern an einem Zentrum fehlt, sodass das Leben im Ort keinen Mittelpunkt hat. Dies führte besonders in der Zeit vor der Errichtung des neuen Gemeindeamtes samt Vorplatz immer wieder zu Problemen in der Versorgung des Ortes. Mit dem neuen Platz gelang es zahlreiche Geschäfte im Ort anzusiedeln und/oder zu zentralisieren mit positiven Folgen auf die Erreichbarkeit für alle OrtsbewohnerInnen und der Versorgungssicherung.
Gegenüber dem neuen Zentrum befindet sich sozusagen der klerikale Teil des Ortes mit Kirche, Pfarrhaus und Kirchplatz. Da der Bereich um das Pfarrhaus nun höchst sanierungsbedürftig ist, gelang es der Marktgemeinde mit der Pfarre und der Diözese einen bedeutsamen Schritt zu setzen. Es soll gelingen, im Ortszentrum einen zentralen, die Straße inkludierenden Platz zu schaffen, in-dem ein neues Gemeinde-Pfarr-Zentrum entsteht.
Ziele und Zielgruppen
Laßnitzhöhe soll ein erkennbares Zentrum erhalten, das die vielen besonderen Bedürfnisse, die sich aus Lage und Geografie des Ortes und der Region ergeben, optimal berücksichtigt. Die neue Anlage soll barrierefrei gestaltet und so für jedermann zugänglich sein. Durch einen integrierten Jugendraum sollen auch die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen berücksichtigt werden. Es soll ein leicht modifizierbarer Veranstaltungsbereich mit Übergang ins Grüne als Begegnungszone geschaffen werden. Durch die Inklusion moderner Medien im Outdoorbereich (Screen) ist es geplant, die Kommunikation mit der Bevölkerung zu verbessern. Moderne Architekturelemente wie der vertikale Garten sollen Teil der Außenfassade werden und dem regionalen Motto der Biodiversität entsprechen. Der befestigte Vorplatz zur Anlage soll so ausgestaltet sein, dass er 1. moderne Elemente inkludiert, die eine Trennung von Straße und Platz erreichen, 2. eine Befestigung erhält, die nicht erneut Boden versiegelt und 3. eine Begegnungszone für alle BewohnerInnen und Gäste im Ort darstellt.
Beschreibung der geplanten Aktivitäten
Inhalt des hier dargestellten Projektes soll also nicht die Errichtung des Platzes oder eines Gebäudes per se sein, sondern deren spezielle Ausgestaltung, die die Bedürfnisse der regionalen Bevölkerung gem. Lokaler Entwicklungsstrategie widerspiegelt. Im Zentrum steht somit nicht das Pfarrhausgebäude, sondern die Bereiche: Schaffung eines Ortes für Kinder und Jugendliche im Ort und Einbindung derselben; Ausgestaltung der Anlage als barrierefreie Einrichtung, wobei dies deutlich über die gesetzlichen Vorschriften hinausgehen wird; Verstärkung der Identifikation der lokalen Bevölkerung mit ihrer Region u.a. durch die Nutzung neuer Medien und Berücksichtigung des Slow-Regions-Gedankens vor allem in Hinblick auf die Biodiversität und die Lebensqualität durch die Umsetzung von Grünräumen im Ort. Ergänzt wird dieser weitläufige Ansatz noch durch eine neue Platzgestaltung, deren oberste Maxime die Multifunktionalität sein wird.
Der Innovationsgehalt findet sich in den Einzelmaßnahmen des Projektes. Der Jugendbereich soll zusammen mit den Jugendlichen erstellt werden und so ihren Bedürfnissen optimal entsprechen. Das neue Kommunikationstool eröffnet lokal wie regional neue Kommunikationsmöglichkeiten mit der Bevölkerung. Die Schaffung von leicht adaptierbaren und multipel einsetzbaren Elementen im Zuge der Platzgestaltung wird vor allem die Kommunikation und den Kontakt in der Gemeinde stark erleichtern. Der Einsatz die Bodenversiegelung verhindernder Techniken wird sich als wegweisend für die Region erweisen. Schließlich sollen spezielle Architekturelemente wie der vertikale Garten und die barrierefreie Ausgestaltung klare Akzente der Innovation nach Außen setzen. Als besonders innovativ für den Ort zu erachten ist jedenfalls die Schaffung des erleichterten Zugangs zur Kirche im Ort, denn durch die implementierten Maßnahmen wird es behinderten Menschen endlich möglich ohne die Überwindung von etlichen Höhenmetern vom Ortszentrum zur Kirche zu gelangen.
Durch die Einbeziehung der jeweiligen gesellschaftlichen Gruppierungen in die entsprechenden Projektphasen ist eine Maximierung des Integrationsgehaltes der Maßnahme gegeben. So werden Jugendliche in die Realisation des Jugendraums eingebunden, behinderte Menschen und korrespondierende Einrichtungen in die Ausgestaltung und Planung der Gesamtanlage, die Kirche in den Bereich des Pfarrheims u.a.m.
Die Umsetzungen der Maßnahmen vor Ort sind jedenfalls langfristiger Natur. Es ist davon auszugehen, dass die geschaffenen Einrichtungen für mindestens ein Jahrzehnt zur Verfügung stehen. Optimal wäre ein Bestand für etwa 40-50 Jahre.
Räumliche Ausdehnung
Die Schaffung und Komplettierung eines Zentrums auf der Laßnitzhöhe ist für die gesamte Region von großer Bedeutung. Laßnitzhöhe erfüllt eine Kleinregionszentrumsfunktion und zieht schon auf Grund seiner Historie Gäste aus Nah und Fern an. Aus touristischer wie aus regionalentwicklerischer Hinsicht hat die Schaffung eines Zentrums große Bedeutung und die damit einhergehenden Effekte haben wieder eine direkte Rückwirkung auf eben diesen Ebenen für die gesamte Region.
Da keinerlei Einnahmen aus den oben angeführten Maßnahmen erzielt werden, ist das Projekt wie folgt zu bewerten: Nicht direkt einkommensschaffende bzw. indirekt wertschöpfende Maßnahme – Studien, Konzepte und Realisierung mit einem Fördersatz in Höhe von 60%.