604-5/16 IMAGO Nestelbach

Stärkung der für das Gemeinwohl wichtigen Strukturen und Funktionen

Laufzeit: 01.04.2016-31.03.2019

gde@nestelbach-graz.gv.at

IMAGO Nestelbach

604-5/16 IMAGO NestelbachHSL-604-2015-15

Nestelbach möchte „Leuchtturmgemeinde“ sein, die gemeinsam mit ihren BürgerInnen ein innovatives, gemeinwohlorientiertes Profil entwickelt und lebt. Das nach der Gemeindezusammenlegung entstandene Identifikationsvakuum wird als Chance wahrgenommen, um eine Modellgemeinschaft mit dem Ziel „Ein gutes Leben für ALLE“ zu schaffen.

IMAGO Nestelbach ist eine ganzheitliche und in sich vernetzte Aktivitätenlandschaft, die auf der Basis der Werte westlicher Demokratien (Menschenwürde, Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit, Transparenz und Mitbestimmung) basiert.
Die 15 Arbeitspakete, die alle Sektoren und alle gesellschaftlichen Gruppen ansprechen, reichen von der Erhebung („Bruttosozialglück“), über Bildung im Sinne von Weitergabe und Weiterentwicklung von Fähigkeiten, dem Heben regionaler Schätze, der Stärkung regionaler Anbieter, der Gründung von neuen Wirtschaftsbetrieben bis zur Verlängerung der Wertschöpfungsketten in der Land- und Forstwirtschaft. Die Teilprojekte werden dahingehend entwickelt, dass durch die konkrete Umsetzung der Maßnahmen die Lebensqualität der heutigen und der zukünftigen Generationen im Sinne einer „Slow-Region“ verbessert wird.
Eine langsame aber nachhaltige Kursänderung in Richtung „Ein gutes Leben für ALLE“ (für die ganze Region) wird spürbar eingeleitet.

 

604-5/16 IMAGO Nestelbach

IMAGO Nestelbach, eine ganzheitliche und in sich vernetzte Aktivitätenlandschaft auf der Basis der Werte westlicher Demokratien (Menschenwürde, Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit, Transparenz und Mitbestimmung), lässt eine Modellgemeinschaft wachsen, die das Ziel hat: „Ein gutes Leben für ALLE“. Das Projekt der Gemeinde Nestelbach bei Graz wird von der Gemeinwohlökonomie Steiermark begleitet. Die 15 Arbeitspakete, die alle Sektoren und alle gesellschaftlichen Gruppen ansprechen, reichen von der Erhebung („Bruttosozialglück“), über Bildung im Sinne von Weitergabe und Weiterentwicklung von Fähigkeiten, dem Heben regionaler Schätze, der Stärkung regionaler Anbieter, der Gründung von neuen Wirtschaftsbetrieben bis zur Verlängerung der Wertschöpfungsketten in der Land- und Forstwirtschaft. Die Teilprojekte werden dahingehend entwickelt, dass durch die konkrete Umsetzung der Maßnahmen die Lebensqualität der heutigen und der zukünftigen Generationen im Sinne einer „Slow-Region“ verbessert wird. Eine langsame aber nachhaltige Kursänderung in Richtung „Ein gutes Leben für ALLE“ (für die ganze Region) wird spürbar eingeleitet. IMAGO Nestelbach: „Wir können fliegen“. Das Projekt stellt den ersten zentralen Schritt im Gesamtmaßnahmenbündel der Gemeinde dar. Der Fokus wird auf die Arbeitspakete 1 bis 5 sowie 8 bis 10 gelegt (siehe Detailbeschreibung).

Ausgangssituation und Problemstellung

Hügelland – Schöcklland ist wieder Leader-Region mit sehr hoher Punktezahl. Nestelbach sieht sich als wichtiger Bestandteil dieser Region und wird als „IMAGO-Zelle“ seinen Beitrag zur Umsetzung der LES leisten. Nach der Gemeindezusammenlegung findet ein breit angelegter, partizipativer und umsetzungsorientierter Leitbildprozess statt, bei dem die LES für die Gemeinde konkretisiert und mit richtungsweisenden Maßnahmen und Projekten umgesetzt wird. Nestelbach möchte „Leuchtturmgemeinde“ sein, die gemeinsam mit ihren BürgerInnen ein innovatives, gemeinwohlorientiertes Profil entwickelt und lebt.
Das nach der Gemeindezusammenlegung entstandene Identifikationsvakuum wird als Chance wahrgenommen, um eine Modellgemeinschaft mit dem Ziel „Ein Gutes Leben für ALLE“ zu schaffen. Durch die Verbundenheit mit den Grundgedanken der Gemeinwohlökonomie und der einmaligen Möglichkeit, der thematisch angelehnten Wanderausstellung IMAGO eine Heimat zu geben, entstand die Idee, „IMAGO Nestelbach Modellgemeinschaft - Ein Gutes Leben Für ALLE“ in der Region Hügelland – Schöcklland anhand konkreter Projekte zu verorten.
Da die VS Nestelbach 2017 umfassend revitalisiert wird, ist schon der Resonanzraum gefunden, der als Kristallisationspunkt für die Modellgemeinschaft „Ein Gutes Leben Für ALLE“ dienen wird.
Konsumwahn, Immigrationsströme, prekäre und Spitzen-Einkommen, ökologische Nachhaltigkeit, unendliches Wachstum etc. triften auseinander. Der Einfluss von Wenigen gefährdet den Rest der Menschen und droht natürlich gewachsene, regionale Gemeinschaft, Strukturen und „Schätze“ zu überrollen. Eine Antwort auf diese Trends kann die „Slow-Region“ sein, die nur in überschaubaren regionalen (IMAGO-)Gemeinschaften gestaltet, erlernt und gelebt werden kann.
Der Gemeinderat trägt mit seinem Grundsatzbeschluss vom Sept. 2015 die richtungsweisenden Ideen dieses Vorhabens voll mit.

 

Ziele und Zielgruppen

Das übergeordnete Ziel ist „EIN GUTES LEBEN FÜR ALLE“ (siehe auch „Slow-Region“)
Mit IMAGO Nestelbach werden alle gesellschaftlichen Gruppen eingebunden, um eine Modellgemeinschaft zu schaffen. Die Zielsetzung ist es, Rahmenbedingungen, Infrastruktur und vor allem viele, konkrete Projekte für „Ein gutes Leben für Alle“ umzusetzen.
Eine langsame aber nachhaltige Kursänderung in Richtung „Ein gutes Leben für ALLE“ (für die ganze Region) wird spürbar eingeleitet.
Zielgruppen sind:

  • alle Menschen bzw. alle gesellschaftlichen Gruppen der Gemeinde Nestelbach sowie der Region Hügelland und Schöcklland; im Besonderen:
  • Kinder und Jugendlichen sowie ihre PädagogInnen
  • Kunstschaffende
  • land- und forstwirtschaftliche Betriebe
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen
  • ProduzentInnen regionaler Produkte (Gewerbebetriebe)
  • TrägerInnen von Kenntnissen und Fähigkeiten (Generation 60+)
  • interessierte BesucherInnen (andere Schulen, Firmen, Familien etc.)
  • PolitikerInnen aus der Region, dem Land Steiermark und darüber hinaus, die Interesse an gemeinwohlorientierter Gemeindegestaltung haben
  • andere Regionen, Gemeinden, Institutionen

 

Beschreibung der geplanten Aktivitäten

Eine ganzheitliche und in sich vernetzte Aktivitätenlandschaft wird geplant und umgesetzt.

Die Infrastruktur und die Inhalte für ein gutes Leben orientieren sich an den wichtigsten Werten westlicher Demokratien:

  1. Menschenwürde (unantastbar)
  2. Solidarität (gemeinsam)
  3. Ökologische Nachhaltigkeit (Raumschiff Erde)
  4. Soziale Gerechtigkeit (Schere arm/reich)
  5. Transparenz und Mitbestimmung (demokratische Strukturen)

AP1 (i.e. Arbeitspaket): Basis, Steuerung und Qualitätskontrolle für das gesamte Projekt durch drei Interviewrunden (Messen und Analysieren des Status eines Guten Lebens) mit allen Nestelbacher Haushalten. (Glücksfaktor: vgl. Bruttosozialglück in Buthan)
AP2 & 15: Mitentscheiden durch Information und Mitbestimmung (Online-Souverän)
AP3, 13 &14: Marketing / Information (Informationsstrukturen aufbauen ...)
AP4 & 5: Wissensvermittlung (Gemeinwohl in der Schule, Imago Ausstellung, Sonderausstellungen, Workshops, Vorträge,…)
AP6: Regionaler Bezug (Heben der Schätze in der Region, Kulinarik, aktive Projekte zur Verbesserung von Teilaspekten die ein gutes Leben für ALLE ausmachen)
AP7: Vernetzung und Einbindung Umfeld (andere Schulen, Interessierte aus dem ganzen Land, durch die jährliche Großveranstaltung und  durch die Veranstaltungsreihen) - Ökologische Optimierung der Verkehrsströme zu/ab Nestelbach
AP8: Kino, Workshops, Lesungen, Vernissagen etc.im Jahreskreis im Kontext mit den Säulen und dem Ergebnis der Interviews mit den Haushalten
AP9 - Aktive Einbindung der Gemeinschaft in Projekte für ein gutes Leben für ALLE:
Mit der Bereitstellung von Infrastruktur und Moderationsunterstützung sowie der Beistellung von Spezialistinnen zur Unterstützung wird eine Projektfindungs- und Organisationsbasis für neue Projekte aus der Region aufgebaut, (z.B. Gründung einer Projekt- und Strukturentwicklungsgenossenschaft siehe Beilagen)
AP10 - Nahtstelle zu anderen Gemeinschaften: Mit dem Aufbau einer Plattform zum laufenden Austausch mit anderen Gemeinden, Regionen, Vereinen (Gemeinwohl-ökonomie, Südwind etc.) wird sichergestellt, dass sich die Imagozelle Nestelbach mit den anderen Entwicklungspartnerinnen in der „SLOW-Region“ vernetzen und wirksam werden kann.
AP11 - Teilprojekt Kulinarik Schulung/Training/Information: Aufbau und Implementierung einer Schulungs- und Trainingsplattform für die regionale Kulinarik Szene: die regionale Gastronomie aber auch die Haushalte werden in Richtung regional, Bio, Foot-print, soziale Gerechtigkeit, Menschenwürde etc. bei ihrer „Slow-Food-Entwicklung“ unterstützt.
AP12 - Verkehr Logistik, Konzept und Umsetzung eines ökol. Ankommens/Abfahrens nach/von Nestelbach: Alternative Low-budget-Lösungen sollen zur Erschließung der Fläche ohne MIV entwickelt werden.
AP15 - Verlängerung der Land- und forstwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten:
In einem demokratischen Prozess werden Geräte zur Verlängerung der Land- und Forstwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten mittels „Systemischen Konsensieren“ ausgewählt und angeschafft.

Die Methoden sind ganzheitlich, vernetzt, partizipativ, verstehbar und vor allem konkret.
Die notwendigen Fähigkeiten werden erworben, Wissen wird vermittelt, Informationen werden ausgetauscht und konkretes Tun wird unterstützt. Wir sind Resonanzraum und Schaufenster für andere Gemeinschaften. Wir geben unser Wissen und unserer Fähigkeiten weiter. Wir holen uns ExpertInnen zu den Themen in die Region - wenn Sie nicht in der Region zu finden sind. Wir messen die Zielerreichung und den Status des guten Lebens durch laufende Befragung und Analyse der Gemeinschaft.
Nestelbach wird so etwas wie ein verorteter Raum für ein gutes Leben.
Viele Puzzlesteine auf verschiedenen Anspruchsebenen bringen die Gemeinschaft über die Zeitachse dem Ziel ein gutes Stück näher. Die Gemeinschaft wird gestärkt und die zivilen Entscheidungsmöglichkeiten werden durch Wissen und Tun mehr. Durch das Teilprojekt „Online Souverän“ besteht auch die Möglichkeit, sich aktiv in die Entscheidungsprozesse der Modellgemeinschaft einzubringen.
Der Gemeinderatsausschuss für Raumordnung, Leitbild, Regionalentwicklung und Landwirtschaft wird der Lenkungsausschuss für dieses Projekt sein.
Im LEADER-Projekt sollen die Arbeitspakete 1 bis 5 sowie 8 bis 10 in den Jahren 2016 bis 2018 realisiert werden. Die anderen Arbeitspakete können als Ergebnis dieser Projektarbeit gesehen werden und sind entweder bereits Bestandteil bestehender LEADER-Projekte der Region oder ggf. eigenständige Folgemaßnahmen, die innerhalb oder außerhalb von LEADER realisiert werden sollen.

 

Räumliche Ausdehnung

Das Kerngebiet von IMAGO Nestelbach ist die neue Gemeinde Nestelbach bei Graz, die sich aus den ehemaligen Gemeinden Nestelbach bei Graz, Edelsgrub und Langegg bei Graz zusammensetzt. In diesem Kerngebiet finden die Erhebungen, Interviews und die regelmäßige Messung der Ergebnisse statt. Die Angebote von IMAGO Nestelbach richten sich aber (nach der Erprobung in Nestelbach) auch an die Menschen und die Betriebe der gesamten Region. Im Rahmen des Projektes sind Kooperationen mit Institutionen und Betriebe der gesamten Region Hügelland-Schöcklland geplant. Als Modellgemeinschaft wird IMAGO Nestelbach weit über die Region hinaus Wirkung zeigen.